Eigene Maerchen

 

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Eigene Märchen

(2 Stück)

Märchen von Vielen, die blieben, das Lernen zu fürchten

Geschrieben anlässlich des 80.Geburtstags von Mamuschka  (Ingeborg Mager) 1992

Es war einmal, es war keinmal ein Haus, mit einem zerborstenem Dach, durch dieses kam die Sonne, sie machte Feuer im Ofen und setzte sich an den Tisch.

Es war einmal, es war keinmal ein Haus mit einem zerborstenem Dach, das hatte ein großes Loch in der Wand, durch dieses pfiff der Wind hinein, er blies das Feuer im Ofen an und setzte sich zu der Sonne an den Tisch.

Es war einmal, es war keinmal ein Haus, mit einem zerborstenem Dach, einem großen Loch in der Wand, und einer Türschwelle, mitten entzwei, über diese schwappte das Wasser, es füllte den Kessel, stellte ihn auf den Ofen und setzte sich zu Sonne und Wind an den Tisch.

Es war einmal, es war keinmal ein Haus, mit einem zerborstenem Dach, einem großen Loch in der Wand, einer Türschwelle, mitten entzwei, oder gar entdrei? und einem kaputtem Fußboden, durch diesen kletterte die Erde hinein, sie gab Tee in die Kanne, goss Wasser darauf und setzte sich zu Sonne, Wind und Wasser an den Tisch.

Just in diesem Moment kullerte ich durchs Fenster an den Tisch und der frischgebackene Guglhupf landetet mitten darauf.

  Wir erzählten von der Märchenfee (Mamuschka) und ob sie denn überhaupt etwas davon verstünde.

Die Sonne zog eine Figur hervor: "Die wohnt in einem Haus, die auf einem Hahnenfuß steht!"   -    Wer ist denn das?   -   Die Baba-Jaga!   -   Wie heißt die denn noch?   -   Mamuschka!!!

Der Wind hielt ein kleines Knöchelchen in die Höh' und sagte: "Sie war auch bei mir! Doch am Schluss fehlte Eines!"   -   Wozu ist denn das gut?   -   Um auf den gläsernen Berg zu kommen und den Prinzen zu erlösen!   -   Wie hat sie denn das Fehlende ersetzt?   -   Ihr eigener kleiner Finger hat ihr geholfen!

Das Wasser zeigte einen schönen Prinzen unter einem Baum, Austern und Muscheln bedecken den Grund: "Sie liebte ihn so und jetzt ist sie Schaum!"   -   Wo war denn das?   -   Im Garten der kleinen Seejungfrau!   -   Wo denn noch?   -   In ihrem Herzen!

Da sprach die Erde: "Das ist Alles schon Was, doch um euch zu fragen, werde ich erst ein Märchen erzählen:

Es war einmal, es war keinmal in dem schönen Land Ugwalama. In einem Tal im Herzen des großen Reiches lebten die "Bradi" (ja, kommt denn das von brave Diebe?)  Die Bradi waren ganz normale Ugwalami bis zu dem Tag, an dem eine böse Hexe auf den Gipfel des höchsten Berges am Tal zog. Sie wohnte in einem Haus mit einem zerborstenem Dach, einem großen Loch in der Wand, einer entzweienen Türschwelle und einem kaputtem Fußboden. 

Dort oben tosten die Unwetter besonders schlimm. Es windete und donnerte, die Erde bebte und nur allzu oft sah man blitze durch das Dach in die Hütte fahren. Oh, sooo schauerlich!

Die Bradi verkrochen sich in ihren Hütten und beteten stundenlang, bis sie blutige Knie hatten. Seit dem Tag verdorrte das Korn der vormals so reichen Bradi und ihr Vieh verendete auf den Weiden.

Ja, so war das Werk der grausamen Mamuschka!

Und mit jedem Unwetter kam neue Not über das Tal. Mal fuhr der Blitz in ihr Gotteshaus, mal wurde die Brücke verschüttet, dann wieder kamen grauenvolle Krankheiten, gegen die man kein Mittel wusste; - hatte man jemals zuvor Tiere ohne Fell gesehen?! Es ging ihnen aus, und an all dem konnte nur die verruchte Hex schuld sein.

Da ließ der oberste Bradi ausrufen, wer auch immer das Tal von der Unholdin befreien möge, dem gehöre sein halbes Königreich und die hand der schönsten und klügsten Tochter Felicie dazu.

Das hörten auch drei Brüder, sie mieteten sich im Gasthof ein und beratschlagten. von ihrer Großmutter Ingeborg hatten sie Münzen geerbt, die die Eigenschaft besaßen, wenn der Besitzer stirbt, rostig zu werden.

So waren sie allso voll frohen Mutes, und der Älteste zog gleich am nächsten Morgen los. Das ganze Dorf wünschte ihm Glück, und man beobachtete noch lang, wie er den steilen Weg erklomm, derweil schon dicke Wolken anfingen, den Himmel zu verdunkeln. In dem Moment, in dem er die Hütte erreicht haben müsste, donnerte es ganz fürchterlich und Blitze zuckten um den Gipfel. Das Gewitter wütete gar grauenvoll, es fielen Hagelkörner, größer als Hühnereier, Bäume zersplitterte und ganz ganz langsam wuchs im Tal am Wegesrand ein menschengroßer Stein. Als die zwei zurückgebliebenen Brüder das sahen ward ihnen Angst und Bang und sie zogen voll Furcht die Münze hervor, doch zu ihrem größten Erstaunen war sie nicht rostig, - nein, sie strahlte stärker, als jemals zuvor.

Lied:

"Wie kann das sein, der Bruder ein Stein? Die Münze strahlt und glänzt, gar noch für ein Gespenst? Auch wenn man uns wird vermissen, - Wir, wir werden es bald wissen!"

Da beschlossen die beiden Brüder auch zu der Hexe zu gehen, aber gemeinsam, denn sie MUSSTEN verstehen, was da los war. Auch ihnen schaute man so lange nach, bis man sie nicht mehr sah, doch auch hier ließen die Wolken nicht auf sich warten. Doch diesmal waren die Hagelkörner schon so groß wie Strausseneier. Da verkrochen sich die Bradi in ihren Häusern und beteten zu Teocuitlatl, ihrem Gott.

Am nächsten Morgen sah man neben dem einem Stein, zwei weitere, neue, große Steine. Da war klar, Mamuschka war eine böse, sehr böse Zauberin, die diese braven Jungs vernichtet hatte und ihre Seelen gefangen hielt, dem Teufel für teures Geld verkaufen wollte, oder, so lauteten die wildesten Spekulationen, aus ihnen einen Trank für ewiges Leben brauen wollte!

Sie fürchteten sich bald so sehr, dass man sie nur noch Vofu nannte (ja, kommt denn das von voll Furcht?)

Es wird wohl gegen Mittag gewesen sein, da konnte man vom Grat des Teufelsberges (wie er jetzt hieß) drei Gestalten sich nähern sehen. Sie schritten leichtfüßig daher, hatten strahlende Augen und waren wunderschön anzusehen. Fast hätte man denken können, es seien die drei Brüder, doch hatten diese bei weitem nicht ein so edles Antlitz und solch königliche Gestalt. 

Die Drei bauten sich im Dorf ein Häuschen und lebten gar friedlich und freundlich , sie musizierten, bestellten lachend ihr Feld und waren absolut gleichgültig

GLEICH-GÜLTIG

zu Jedermann und Jederfrau. Bald waren sie unter dem Namen Ofe bekannt (ja, kommt denn das von Ohne Fehl?)

Es kamen noch viele Jünglinge und auch stolze Walküren nach Vofuofe und wollten der Hex' das Fürchten lehren, doch mit dem einzigen Erfolg, dass man die Steine am Wegesrand nun fast als Gebirge bezeichnen konnte. Gleichzeitig wuchs die Gemeinde der Ofe, die immer stärker als Anhänger der grausamen Mamuschka verschrieen waren, denn sie unternahmen NICHTS gegen sie - sie fürchteten sich nicht einmal vor ihr! (ja, ist das nicht unerhört!) 

Da nahm sich Felicie selbst ein Herz und erklomm den Weg. Sie nahm nichts mit sich, als den Glauben an das Gute. Der Fürst im Tal ließ alles schwarz verhängen und stellte den Giftbecher bereit, denn er liebte seine Tochter gar sehr. Während das Mädchen, oben am Berg, über die Schwelle stolperte, wurde im Tal ein Stein größer und größer.

Am nächsten Tag konnte man vom Dorf aus ein helles Licht den Berg hinabschweben - schreiten sehen. Es war kein Licht, es war ein Mädchen - so schön, dass die Sterne heller strahlten, nur um sie besser sehen zu können, so lieblich, wie es selbst die Jungfrau Maria nicht hätte sein können, so köstlich wie ein Federbett nach langer Wanderschaft, so erquickend wie kühles Wasser in staubiger Kehle und mit einem Lachen, hell und rein, wie die Glocken von tausend Engeln.

 

Die Erde sprach: "Wie heißt die Antwort nach der Frage?"

 

 

 

Alpha Magris 

oder 

Ein sonderbar Geschenk

Modernes Märchen, geschrieben anläßlich des 60. Geburtstags des Vaters ("Holler" Mager) 1994

Ein sonderbar Geschenk

Eines sonnigen Tages schlenderte ich die Straße entlang, als mein Blick auf ein kleines Päckchen fiel, das unter einem Blatt hervorblitzte. Ich bückte mich, um den Fund genauer zu betrachten. Es waren ungewöhnliche Platten, von ungefähr 10/6 cm Seitenlänge, die mit einem losen Band zusammengehalten waren. Ich nahm das päckchen auf, doch bei der Berührung des Bandes zerfiel dieses in lauter kleine Partikel. Da hatte ich nun diese komischen Dinger fächerförmig in meiner hand liegen und so schaute ich mir jede einzelne genauer an. Sie waren von I bis V durchnummeriert und über und über mit sonderbaren Symbolen und Figuren bedeckt. mir fiel auf, daß jedes dieser Gebilde aus merkwürdigerweise 23 Punkten bestand. Als ich bei der letzten der fünf Platten angelangt war, bemerkte ich eine weitere Darrunterliegende, die in vielen Farben schillerte und ein eigenartiges Lochmuster aufwies. Nachdem ich einige Zeit darauf geschaut hatte, formten sich plötzlich vor meinen Augen die Worte

AN DICH

dies ist ein Übersetzungsprogramm. Lege die Translingua unter die zu lesende Tafel

Diese bunte Platte schien also die Translingua, was immer das sein mochte, zu sein.

fortsetzung folgt 

 

 

Thomas Lünser: Ständig vertreten in der Galerie Edel in Alt-Landberg

Kristine Mager: Leider können die Tausendschönchen-Märchentermine, die im Programmheft der Berliner Märchentage stehen, nicht wie angegeben stattfinden, da das Tausendschönchen verkauft wurde - mehr Info's finden Sie hier