Mythologie

 

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Mythologie

Natürlich geht es nicht, hier auf einer Seite die Anfänge der griechischen Mythologie ausführlich zu schildern, würde es doch Bände füllen. Doch ein Überblick sollte möglich sein, so wie es den Überblick in fast tabellarischer Form, beim Thema Astrologie schon gibt. Mal schauen, ob es mir gelingt, die Geschichte in Märchenform zu schildern. 

 

Von den Gestalten zu künden, die einst sich verwandelt in neue 

Körper, so treibt mich der Geist. Ihr Götter, da ihr sie gewandelt, 

Fördert mein Werk und lasset mein Lied in dauerndem Flusse

Von dem Beginne der Welt bis auf meine Zeiten gelangen!

Ehe das Meer und die Erde bestand und der Himmel, der alles

Deckt, da besaß die Natur im All nur ein einziges Antlitz,

Chaos genannt, eine rohe und ungegliederte Masse,

Nichts als träges Gewicht, und geballt am nämlichen Orte

Disharmonierende Samen nur lose vereinter Dinge.

Ovid, Metamorphosen, 1. Buch

 

Der Anfang

Das Chaos

So war am Anfang das Chaos, es schwankten die Formen, Eins war im Anderen und, so heißt es, es gab eine Schlichtung, "ein Gott, eine bessre Kraft der Natur schied Himmel und Erde und Erde und Wasser, Und er trennte den heiteren Himmel vom dickeren Luftdunst" - und so entstand Gaia - die noch ungeformte Erde, Tartaros - die Unterwelt, Nyx - die Nacht oder auch die Göttin der Nacht genannt, Erebos - die Finsternis - der finsterste Ort des Tartaros und nach manchen Überlieferungen entstand  bei diesem Prozess auch Eros - die zeugende Liebe.

Gaia, die erste Mutter

Es war noch immer dunkel und ungeordnet, gab es doch gerade mal Erde, Dunkelheit, Tiefe. Doch schon bald darauf "gebar" Gaia Uranos - den Himmel, Pontos - das Meer sowie die Gebirge. Nun gab es Formen und Ordnungen, doch sehr viel mehr nicht.

Nyx, die Göttin der Nacht

So wie Gaia ohne männlichen Beistand Wesen in die Welt brachte, so tat dies auch Nyx. Sie gebar einige sehr mächtige Wesen: Thanatos (Tod), Hypnos (Schlaf), Moros (Geschick), Ker (Verhängnis), Oneiroi (Träume), Momos (Spott und Tadel), Nemesis (Vergeltung), Oizys (Weh), Eris (Zwist), Geras (Alter), die Parzen (die Schicksalsgöttinen, die nach manchen Überlieferungen allerdings auch Töchter der Themis von Zeus sind) und andere. Im Pergamonmuseum ist am Götterfries eine wunderbare Göttin zu bestaunen - sie trägt ein Giftgefäß (?), umschlungen von Schlangen, in der Hand. Ist es Nyx? Wahrscheinlich!

Nyx und Erebos

Noch immer herrschte Dunkelheit und so taten sich Nyx, die Göttin der Nacht und Erebos, die Finsternis zusammen und zeugten drei göttliche Kinder: Hemera, der Tag - sie verließ die Unterwelt, sobald ihre Mutter Nyx erschien und umgekehrt sowie Aither, die obere Atmosphäre. Auch Charon, der Fährmann, der die Toten über den Styx in die Unterwelt brachte, gilt als ein Kind der Beiden. 

Gaia und Pontos

Gaia wiederum tat sich zusammen mit aus ihr entsprungenen Wesenheiten. So werden Gaia und Pontos (das Meer) als Eltern des Phorkys, der Alte vom Meer, der Eurybia, der Keto, eine unförmige walähnliche Riesin, die mit Phorkys einige immer noch bekannte Ungeheuer zur Welt brachte - die Gorgonen, die Graien, möglicherweise die Schlangenjungfrau Echidna und den hundertköpfigen Drachen Ladon - und des Thaumas, dessen Name Wunder bedeutet - übrigens Stammvater der Iris und der Harpyien, angegeben. 

Gaia und Uranos

Obwohl von allen bisherigen Nachkommen nach wie vor viele im Sprachgebrauch lebendig geblieben sind, so brachten es doch die Titanen zu weitaus größtem Ruhm. Entsprang ihnen doch das immer noch herrschende Göttergeschlecht der Olympier, wenn auch erst in der übernächsten Generation. Doch vorne ist der Anfang!

Die Titanen

Gaia und Uranos taten sich also zusammen und brachten die Titanen zur Welt: Kronos  (der Jüngste der Titanen) und Rhea, die Stammeltern der Olympier; Okeanos und Tethys, Eltern der Okeaniden und anderer - diese Beiden beteiligten sich nicht am Aufstand der Titanen gegen Zeus; Iapetos und Themis, Eltern des Prometheus, er wurde in nämlichem Kampf in der Unterwelt gefangengehalten; Hyperion und Theia (auch Euryphaessa genannt), die Eltern von Helios (der Sonne), Eos (die Morgenröte - die Rosenfingrige) und Selene (die Mond); Koios und Phoibe, die Eltern von Leto (sie wird berühmt durch ihre Kinder Apollon und Artemis) und Asteria; Krios, der sich mit Eurybia vermählte und Mnemosyne, die spätere Mutter der Musen.

Der Unmut Gaias

Aus Gaia und Uranos entsprangen jedoch nicht nur die Titanen sondern auch noch einige Ungeheuer: die "Hundertarmigen" - die Hekatoncheiren Kottos, Briares und Gyes sowie die Kyklopen Arges, Brontes und Steropes. Doch Uranos hasste diese Ungeheuer und stieß sie immer wieder in Gaias Leib zurück und hinderte somit Gaia am Gebären. Gaia krümmte sich vor Schmerzen und war des immerwährenden Eindringens von Uranos in ihren Leib überdrüssig, so daß sie ihren Sohn Kronos um Hilfe anflehte. Sie gab ihm eine Sichel aus Feuerstein und bat ihn, ihren Gatten, wenn er ihr das nächste mal beiliegen sollte, damit zu entmannen. Und so geschah es!

Uranos Entmannung

Kronos versteckte sich neben Gaia und als sich Uranos ihr näherte, nahm er die Sichel und trennte mit einem Ruck das Glied ab. Mit großem Schwung warf er das Geschlecht ins Meer. Weit spritzte das Blut, und es entstanden aus den Tropfen neue Wesen - die Erinnyen (Furien), die Giganten - Wesen, halb Mensch, halb Schlange und auch die Nymphen der Eschen, die Meliai. Das Glied jedoch trieb im Meer und landete endlich am Strand einer Insel - war es Kythera? War es das cyprische Paphos? Aus dem sich gebildeten Schaum entsprang die Göttin Aphrodite. Als sie den Strand betrat erblühten tausenderlei Blumen und säumten ihren Weg. 

 

So bittet sie einst:

"...Im Meere genieße auch ich wohl 

Einige Gunst: Ich bin doch dereinst aus dem Schaume erwachsen

Tief in der Flut; noch trag ich den Namen davon, der mir lieb ist"

Ovid 4.Buch

 

Ach, so viel schöne Anekdoten könnte man schreiben über Aphrodite, über ihre Liebschaften, ihren Liebreiz, ihren kindlichen Trotz! Was für eine großartige Entsprechung - Sie, die entsprungen ist dem abgetrennten, erigiertem Glied des Uranos ist die personifizierte Lust. Ohne Moral, voll Leidenschaft und Hingabe!

Die Herrschaft des Kronos

...Und es entstand die erste, die goldene Zeit: ohne Rächer,

Ohne Gesetz, von selber bewahrte man Treue und Anstand.

Strafe und Angst waren fern; kein Text von drohenden Worten

Stand an den Wänden auf Tafeln von Erz; es fürchtete keine

Flehende Schar ihren Richter: man war ohne Rächer gesichert.   ...

...Ungewendet erglänzte das Feld von gewichtigen Ähren.

Hier gab's Ströme von Milch, dort ergossen sich Ströme von Nektar,

Und es troff von der grünenden Eiche der gelbliche Honig.

Ovid, 1.Buch

 

Fortsetzung folgt

 

 

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